Trauermücken bekämpfen: Meine Tricks & Mittel

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Eigentlich mag ich es lieber, nur Positives über meine Pflanzen zu berichten. Schädlinge oder gar sterbende Pflanzen sieht schließlich niemand gerne und davon abgesehen wirkt es auf nicht gerade wenige Menschen abschreckend. Doch ich kann euch beruhigen: Das meiste an Schädlingen wird man zügig wieder los, wenn man es rechtzeitig bemerkt. 

Hierfür ist es natürlich immer sehr wichtig, dass ihr eure Pflanzen beim Gießen ausgiebig untersucht: Am wichtigsten ist es, einen Blick auf die Blattachsen und die -unterseiten zu werfen, weil sich dort der Großteil an Schädlingen tummelt. Heute soll es um die Trauermücken gehen: Mit den kleinen Tierchen habe ich vor allem in den Übergangszeiten echt zu kämpfen. Wenn der Winter sich langsam verabschiedet und der Frühling/Sommer Einzug hält, merke ich, dass der Wasserbedarf meiner Pflanzen steigt. Die Folge: Ich beginne, mehr zu gießen. Zu viel. Beim Umstieg auf den Herbst/Winter bin ich wiederum nicht selten zu langsam und versorge die Pflanzen mit mehr Wasser als sie benötigen.

In beiden Fällen sind Trauermücken die Folge: Die kleinen fliegenden, schwarzen Tierchen fühlen sich bei feuchter Erde ganz besonders wohl. Wie ihr sie erkennt und wieder loswerdet, zeige ich euch heute.

Hier könnt ihr außerdem meine Tipps in Videoform sehen:

Trauermücken: Wie erkenne ich sie und woher kommen sie überhaupt?

Trauermücken sind nicht schwer zu erkennen: Im ersten Moment erinnern sie an kleine Obstfliegen. Sie fliegen durch die Wohnung und schwirren häufig vor dem Handy- oder PC-Bildschirm umher. Auch wenn der Blumentopf angehoben oder gegossen wird, kann es vorkommen, dass euch die Tierchen entgegenkommen, da sie durch die Bewegung beziehungsweise das Wasser aufgescheucht werden.

Trauermücken Befall
Trauermücken könnt ihr mit bloßem Auge erkennen.

Die schwarz gefärbten, etwa zwei bis vier Millimeter großen Mücken sind gut mit bloßem Auge zu erkennen und kommen vor allem durch geöffnete Fenster in die Wohnung und nicht selten auch durch günstige Blumenerde vom Baumarkt oder Gartencenter.

Auch an dieser Stelle muss ich nochmal meinen Hinweis aussprechen, dass es sich lohnt, seinen eigenen Erdmix herzustellen: Für alle, die ein paar Pflanzen haben und dementsprechend jedes Frühjahr umtopfen müssen, lohnt es sich in jedem Fall.

Welche Bestandteile ich für meinen Erdmix nutze, seht ihr hier:

Leider legen sie in organisches Material, sprich Erde, auch ihre Eier ab, weswegen man nicht selten etwas länger das Vergnügen mit ihnen hat. Mehrere hundert Eier kann die weibliche Trauermücke in das feuchte Substrat legen, sodass es natürlich an euch ist, schnellstmöglich etwas dagegen zu tun. 

Info: An dieser Stelle ist natürlich auch Vulkatec oder Pon zu erwähnen. Dabei handelt es sich um anorganisches Substrat, was für Trauermücken uninteressant ist. Ihr werdet dementsprechend bei Pflanzen, die in Hydrokultur stehen, keinerlei Probleme mit den Tierchen haben. Hierzu werde ich bald eine kleine Reihe starten, ihr dürft gespannt sein. 

Wie gefährlich sind Trauermücken für meine Pflanze?

Zunächst einmal kann ich euch beruhigen: Mit anderen Schädlingen wie beispielsweise Spinnmilben habe ich persönlich weit „schlimmere“ Erfahrungen gemacht. 

Trauermücken in ausgewachsenem Zustand greifen die Pflanze nicht an, allerdings können die Larven in der Erde auch gesunde Wurzeln fressen. Während ausgewachsene Pflanzen damit in der Regel keine größeren Probleme bekommen, sieht dies bei den Jungpflanzen ganz anders aus.

Die Wurzeln sind selbstverständlich noch nicht sehr ausgeprägt, sodass sie auf Beschädigungen empfindlicher reagieren. Auch etwaige Bakterien können durch die offenen Stellen leichter Schäden anrichten, von denen sich die Pflanze nicht mehr erholt. Daher auch mein Tipp: Reagiert lieber zügig, schaden kann es nicht (ganz abgesehen davon, dass die Tierchen auch wirklich nervig werden können).

So werdet ihr Trauermücken los: Meine Tipps

Wie bei allen Schädlingen habt ihr unterschiedliche Möglichkeiten, gegen Trauermücken vorzugehen. Ich zeige euch, was sich für mich bewährt hat.

Gelbtafeln

Regel Nummer 1 beim Umgang mit Trauermücken: Stellt Gelbtafeln auf. Die kleinen Tierchen werden durch die Farbe angezogen und bleiben aufgrund der klebrigen Schicht auf dem Kärtchen haften. Daran könnt ihr auch gut sehen, wie stark euer Befall wirklich ist. Ich hatte bereits den Fall, dass so viele Trauermücken vorhanden waren, dass nahezu nichts mehr von dem Kärtchen zu sehen war. Meistens hält es sich bei mir aber in Grenzen. 

Gelbtafeln
Bei Gelbtafeln bekommt ihr sowohl die Sticker als solche als auch Metalldrähte und -stecker zur Anbringung.
Gelbtafel gegen Trauermücken

Der Nachteil von Gelbtafeln ist jedoch: Ihr fangt damit nur die erwachsenen Tierchen ein, nicht aber die Larven in der Erde. Nach etwa zwei bis drei Wochen schlüpfen diese und alles beginnt von vorn. Dementsprechend würde ich Gelbtafeln immer nur zusätzlich einsetzen, sodass die erwachsenen Weibchen keine weiteren Eier mehr legen können. Als alleiniges Mittel reicht es jedoch nicht aus.


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Übrigens: Bei den Gelbtafeln sind immer die Kärtchen als solche, aber auch kleine Metallstecker und -drähte dabei, sodass ihr sie direkt in die Erde stecken oder an die Pflanze hängen könnt. 

Nematoden: Die Wunderwaffe

Meine Wunderwaffe gegen Trauermücken sind Nützlinge: Nematoden sind kleine Tierchen, die in die Erde „gesetzt“ werden müssen, um die Larven der Trauermücken zu fressen. Sie können entweder als Spritzmittel gesprüht oder direkt ins Gießwasser gegeben werden.


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Sehr wichtig: Kauft Nematoden niemals auf Vorrat. Es sind Lebewesen, die direkt eingesetzt werden müssen. Wenn sie bei euch während der Sommermonate im Briefkasten liegen, solltet ihr sie auch schnellstmöglich herausnehmen und in den Kühlschrank legen. Andernfalls kann es passieren, dass die Nützlinge absterben.

So setzt ihr die Nematoden ein: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung

Ihr erhaltet einen Beutel, in dem sich die Nematoden befinden. In meinem Fall waren es beim letzten Mal zwei Millionen Nematoden. Das Substrat sollte um die 12 Grad Celsius haben, damit die Nematoden zuverlässig arbeiten. Idealerweise gebt ihr die Nematoden nachts in eure Pflanztöpfe, weil sie recht empfindlich auf UV-Strahlung (übrigens auch auf Pflanzenlicht) reagieren.

  1. Die zwei Millionen Nematoden mischt ihr mit zwei Liter Wasser (bei vier Millionen Nematoden wären es vier Liter Wasser usw.). Rührt dabei gut um.
    Nematodes mit Wasser mischen
    Nematoden Gemisch
  2. Vermengt nun die Hälfte des Gemisches (in meinem Fall ein Liter) mit derselben Menge Wasser (ebenfalls ein Liter). Insgesamt habt ihr also vier Liter Nematoden-Gemisch zur Verfügung, das für vier Quadratmeter oder 20 Pflanzen ausreicht (es sind jedoch auch größere und kleinere Packungen erhältlich).
    Nematoden-Gemisch verdünnen
  3. Nun gießt ihr eure Pflanzen mit dem Gemisch. Hier müsst ihr nicht sonderlich viel gießen.
  4. Wichtig ist, das Substrat die folgenden zwei Wochen feucht (nicht nass!) zu halten, da die Nematoden andernfalls absterben würden. Sie verbreiten sich dann in der Erde und beseitigen die Trauermücken für euch.
Auch interessant: Nematoden können nicht überdosiert werden. Ihr müsst demnach keine Bedenken haben. Zudem sind sie völlig ungefährlich für Mensch sowie Tier und sie sterben von selbst ab, sobald keine Trauermücken-Larven mehr in der Erde sind.

Von Woche zu Woche sollten die Tierchen weniger werden und nach etwa fünf Wochen sollten keine Trauermücken mehr bei euch herumfliegen.

Weitere Tipps: Alternativ könnt ihr auch Raubmilben einsetzen, die über die Topferde eingestreut werden können. Viele raten auch zu einem Neem Öl-Gemisch, was bei mir jedoch nicht so zuverlässig funktionierte wie die Nematoden-Gelbtafel-Kombination.

Kann ich Trauermücken im Vorfeld verhindern?

Ich finde: Ja. Indem ihr die richtige Erde wählt, reduziert ihr das Risiko eines Trauermücken-Befalls um ein Vielfaches. So holt ihr euch die lästigen Tierchen nicht durch minderwertige Erde ins Haus: Einmal in eurer Wohnung, dauert es nämlich ein wenig länger, bis ihr sie wieder loshabt. 

Außerdem müsst ihr selbstverständlich darauf achten, nicht zu viel zu gießen. Glaubt mir: Es sind mehr Pflanzen von zu großzügigem Gießen als von zu wenig Wasser gestorben. 

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, steigt am besten auf Hydrokultur wie Vulkatec oder Pon von Lechuza um. Bei diesem System seid ihr zwar nicht vor allen Schädlingen gefeit, Trauermücken haben dort jedoch keine Chance mehr.

Werdet ihr oft von Trauermücken heimgesucht? Falls ja, was hilft euch dabei, die Tierchen wieder loszuwerden? 

Ich hoffe, ich konnte euch ein wenig weiterhelfen und schicke liebe Pflanzengrüße,

Eure Sybi


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