Carl Thorberg: Drei Stories von Ferdinand von Schirach – drei Kurzgeschichten über das Leben und das Schicksal

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Heute gibt es einmal eine etwas andere Rezension für euch: Es geht dieses Mal nämlich um ein ganz kleines Büchlein, das nur 60 Seiten aufweist. „Carl Thorberg: Drei Stories“ von Ferdinand Schirach ist am 11. September 2017 im btb Verlag erschienen. Ich bin eigentlich kein Fan von Kurzgeschichten, die nur jeweils 20 Seiten umfassen: Für mich erhalten die Protagonisten in der Regel nicht genügend Raum, um sich vollends entfalten und eine Entwicklung durchmachen zu können. Logisch – wie will man schließlich auf den wenigen Seiten Personen „zum Leben erwecken“? Umso gespannter war ich auf die Umsetzung des Autors.

Die Handlung

Gerade weil dieses Buch so kurz ist, möchte ich gar nicht allzu viel zum Inhalt sagen. Die Gefahr, euch zu spoilern ist da einfach zu groß. Knapp zusammengefasst: Ferdinand von Schirach zeigt mit seinen jeweiligen Protagonisten (einem Bäcker, Seybold und Carl Thorberg) auf, welche Abgründe des Menschen/der menschlichen Psyche sich hinter alltäglichen Dingen verbergen.

Carl Tohrberg

Meine Meinung

Ferdinand von Schirachs Sprache ist durchweg sehr direkt, einfach, nüchtern und geradeaus. Man fliegt nur so durch die Seiten und binnen einer Stunde hat man das Buch bereits spätestens zu Ende gelesen – für mich war es der perfekte Begleiter während einer Zugfahrt. Während ich von der ersten Kurzgeschichte (der Bäcker-Geschichte) noch nicht allzu überzeugt war (wenngleich sie keinesfalls schlecht war), kann ich hier für mich persönlich definitiv von einer Steigerung sprechen: Die Geschichte rund um den Juristen Seybold hat mir sehr gut gefallen, Carl Thorberg war dann letztendlich mein absoluter Favorit und hat dazu geführt, dass ich lange darüber nachgedacht habe.

Jede Kurzgeschichte setzt kleine Impulse, sie bieten einen Anlass dazu, über die menschliche Psyche nachzudenken: Während die Charaktere auf den ersten Blick völlig irrational zu handeln scheinen, tun sie dies keinesfalls vor dem Hintergrund ihrer ganz persönlichen Geschichte.

Fazit

Die Hauptfrage, die ich im Zusammenhang mit diesem Buch gelesen habe, war, ob es die Lektüre von nur knapp 60 Seiten denn wert wäre, acht Euro dafür zu bezahlen. Mir leuchtet ein, dass die Verhältnismäßigkeit im Vergleich zu anderen Büchern nicht wirklich gegeben ist. Ich persönlich würde es jedoch dafür ausgeben: Ganz einfach deshalb, weil ich finde, dass sich diese Kurzgeschichten-Sammlung ideal als Geschenk für einen lieben Menschen eignet und dass man sie immer wieder lesen und darüber nachdenken kann.

Ich wünsche euch noch einen schönen Abend!

Eure Sybi

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