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Gestern, den 9. Juni war es so weit: Die dritte LitBlog Convention fand im Verlagshaus von Bastei Lübbe statt. Bereits im März habe ich mir auf den Rat zahlreicher anderer Buchblogger hin das Ticket bestellt und das war auch gut so: Binnen kürzester Zeit waren alle Karten restlos ausverkauft. So wie ich gestern feststellen konnte: Nicht ohne Grund. Für einen Ticketpreis von 27,28 € war so viel geboten, dass sich meiner Meinung nach wirklich niemand darüber beschweren kann. In meinem Blogartikel erfahrt ihr heute, wie mir das Veranstaltungsprogramm und die Organisation gefallen hat. Ich werde außerdem speziell auf die Vorträge eingehen, die ich besucht habe. Wer sich für den Inhalt der Goodie Bag interessiert, die ich übrigens kaum nach Hause schleppen konnte, so schwer war sie, möge auf meinem YouTube-Kanal vorbeischauen: Dort findet ihr ein ausführliches Unpacking.
Die Organisation des Events
Nach dem Kauf des Tickets erhielt ich eine Bestellbestätigung per Mail, die ich im Anschluss problemlos ausdrucken konnte: Dort war die Adresse des Bastei Lübbe Verlagshauses vermerkt, zu dem man von der Haltestelle Keupstraße aus binnen weniger Minuten Fußweg gelangen konnte. Am Eingang gab es zwei verschiedene Warteschlangen: einmal für Blogger, einmal für die Presse. Nach Vorlage des Tickets erhielten wir unser Bändchen, einen Vortragsplan inklusive Raumangabe sowie -plan und eine prall gefüllte Goodie Bag. Auf den Tischen lagen zudem kleine selbstklebende Schildchen aus, auf die man seinen Namen inklusive Blognamen beziehungsweise Instagram-Account vermerken sollte. Die Idee fand ich absolut klasse: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein Kennenlernen mit anderen Bloggern dadurch um ein Vielfaches erleichtert wird, die Hemmschwelle ist deutlich geringer. Während ich zugegebenermaßen zu Beginn des Events noch etwas skeptisch war, weil gefühlt jeder jeden zu kennen schien, haben sich meine Sorgen jedoch schnell erledigt. Ich kam zügig mit anderen ins Gespräch, mit der einen oder anderen Person habe ich auch Kontaktdaten ausgetauscht.
Der angegebene Zeitplan wurde von den Vortragenden weitestgehend eingehalten und auch das Mittags- sowie Abendessen gab es zur vorgegebenen Uhrzeit (beides war im Übrigen sehr lecker und vielseitig, was bei mir zusammen mit den Snacks aus der Goodie Bag zwar zu „dezenter“ Völlerei geführt hat, es aber durchaus wert war).
Während bei der offenen Podiumsdiskussion am Ende des Tages Kritik an der Auswahl der Vortragsräume ausgeübt wurde, kann ich mich dem nicht anschließen. Es wurde angemerkt, dass die Räume mit unterschiedlicher Angabe zur maximalen Anzahl an Personen nicht an den Bedarf vonseiten der Besucher angepasst wären. Ich muss jedoch sagen, dass ich jeden meiner vorgemerkten Vorträge besuchen konnte. Bei einem einzigen habe ich erlebt, dass wenige Personen stehen mussten, aber ansonsten fand jeder einen Platz. Wer weiß, vielleicht habe ich auch einfach nur die „falschen“ Veranstaltungen besucht, aber ich kann hier ja nur von meiner persönlichen Erfahrung sprechen.
Die Vorträge: Einblicke in die Arbeit von Autoren und Herausgebern
Insgesamt fünf Vorträge habe ich im Rahmen der LitBlog Convention besucht und kann nur sagen: Mir hat tatsächlich jeder einzelne gut gefallen. Es kam überhaupt keine Langeweile auf, da die von mir gewählten Vorträge kaum unterschiedlicher sein hätten können. Jeder hatte allerdings auf seine Art und Weise etwas ganz Besonderes.
Der Name des ersten Vortrages lautete „Über das Schreiben & Verlegen“ und wurde im Interviewstil mit Autorin Mariana Leky und Verlegerin Sabine Cramer geführt. Es war spannend, mehr über die Zusammenarbeit zwischen Autoren und Verlegern zu erfahren: Wie gestaltet sich der Weg von der anfänglichen Idee zum Buch bis hin zum tatsächlichen Erscheinungstermin? Inwieweit können Autoren bei der Cover-Gestaltung und bei dem Festsetzen des Veröffentlichungsdatums mitbestimmen? Welche Konflikte gibt es zwischen Verlegern und Autoren und wie lassen sich diese lösen? Diese und viele weitere Fragen wurden binnen der 40 Minuten geklärt. Ganz nebenbei habe ich auch noch wahnsinnige Lust bekommen, Lekys literarische Fiktion „Was man von hier aus sehen kann“ zu lesen. Eigentlich schon fast ein Unding, dass ich bis dato noch nicht zu diesem mehr als gehypten und bisher über 180.000 Mal verkauften Buch gegriffen habe.
Im Anschluss besuchte ich einen doch sehr speziellen Vortrag: Anna von Planta vom Diogenes Verlag referierte über „Anthony McCarten: Romancier und Drehbuchautor“. Wer mich auf YouTube verfolgt, weiß, dass ich mir im Rahmen einer reBuy Bestellung „Superhero“ von ihm zugelegt habe. Auf diesen Roman bin ich durch Zufall in einer Buchhandlung aufmerksam geworden. Der Klappentext hatte mich direkt angesprochen, sodass ich es einfach haben musste. Und was soll ich sagen? Anna von Planta hat es geschafft, mir die Bücher des Autoren noch schmackhafter zu machen als sie es ohnehin schon waren. Sie zeigte auf, dass es McCarten vorrangig um Helden aus dem Alltag geht und dass er es mit jeder Menge Humor schafft, eine ungeheure Tiefe in seine Geschichten zu bringen. Davon abgesehen interessiert mich die Reibung zwischen Dingen/Personen/Situationen, die eigentlich nicht zusammenpassen, für die McCarten stehen soll. Als seine Lektorin konnte von Planta selbstverständlich bereits persönlich mit ihm in Kontakt treten: Ihre Beschreibungen und Erzählungen über den Autor haben in meinem Kopf ein durchaus sympathisches Bild von ihm mit einer ganz individuellen und einzigartigen Note geschaffen. Nach dem Vortrag hatte ich auf jeden Fall Lust, jedes einzelne seiner Bücher zu lesen.
Nach der einstündigen Pause ging es für mich weiter mit „Schreib einen Krimi“, ein Dialog zwischen den Autoren Friedrich Dönhoff und Christian Schünemann. Selten habe ich zwei solch sympathische Autoren gesehen: Mit ihrer lustigen (teilweise morbiden), lockeren Art haben sie es direkt geschafft, das Publikum in ihren Bann zu ziehen. Indem sie sich gegenseitig Fragen zu ihrem Arbeitsprozess beim Schreiben eines Kriminalromans stellten und auch Anmerkungen aus dem Podium miteinfließen ließen, entstand ein reger, interessanter Austausch. Die beiden erzählten viel darüber, wie sie bei der Recherche ihrer Romane vorgehen, inwieweit sie bereits während des Schreibens ein konkretes Konzept vor Augen haben und welche Probleme beim Verfassen eines Buches auftreten. Spannend war vor allem, dass sich die Arbeitsweise der beiden Autoren an vielen Stellen doch sehr unterscheidet. Es zeigte also: Ein guter Kriminalroman lässt sich einerseits akribisch planen, andererseits kann man sich jedoch auch während des Schreibens von der Geschichte leiten lassen und sie entsprechend umsetzen. Wie man arbeitet, ist wohl letztendlich einfach Typsache. Im Anschluss konnte ich mir noch ein Buch von Dönhoff signieren lassen. Gerne hätte ich auch eine Signatur von Schünemann bekommen, allerdings hatte ich mich nicht rechtzeitig um ein Exemplar eines seiner Kriminalromane gekümmert. Nachdem ich eins hatte, habe ich ihn leider nicht mehr gefunden, aber wer weiß: Vielleicht habe ich wannanders die Gelegenheit dazu.
Florian Valerius aka „literarischernerd“ (Instagram) dürfte so gut wie allen Booktubern und Bookstagrammern ein Begriff sein. Der Buchhändler gibt auf seinem Instagram-Account regelmäßig Literaturtipps und steht vor allem für die schöne Aufmachung seiner Fotos. Ich liebe sein Profil einfach und bin dadurch schon auf so viele Bücher aufmerksam geworden, die mittlerweile zu meinen absoluten Favoriten gehören. In seinem Vortrag „Über Lesen, Leidenschaften und das Bloggen“ erzählte der sympathische Buchhändler mit seiner offenen, aber dennoch bescheidenen Art über Bücher, seine Liebe zu Murakami und seinen Alltag mit Instagram. Zudem gab er auch anderen Bookstagrammern Hilfestellungen, wie sie einen eigenen Instagram-Account aufziehen können. Die wichtigste Message dabei war ganz klar: Immer authentisch bleiben. Ich fand es toll, die Person hinter dem Social Media Kanal zu sehen/hören, den ich sehr gerne verfolge. Jetzt sogar noch viel mehr.
Der letzte Vortrag, den ich besucht habe, war vermutlich der außergewöhnlichste, für mich als absolute Tierliebhaberin allerdings unverzichtbar. Bei „Wo die Liebe hinfliegt – Ingo & Poldi“ berichtete Tierfotografin Tanja Brandt von der ungewöhnlichen Liebe zwischen ihrem Schäferhund und ihren Eulen. Zu Gast im Vortragsraum war Gandalf, eine Weißgesichtseule, die wir sogar auf den Arm nehmen und streicheln konnten. Für mich war es ein wahnsinnig tolles Erlebnis: Eulen empfand ich schon immer als sehr ehrfürchtige Tiere, der durchdringende Blick macht sie für mich zu ganz besonderen Vögeln.
Die Liebe zu ihren Tieren kam während des Vortrags von Tanja Brandt zu jeder Zeit durch: Die Eulen und ihr Hund sind immer dabei, ein Leben ohne ihre tierischen Gefährten wäre für sie einfach undenkbar. Wie gut sie es versteht, mit ihnen umzugehen und die besonderen Momente einzufangen, sieht man an den Fotos. Im Anschluss des Vortrags konnten wir uns einen Kalender für 2019 mit ganz vielen Bildern von Ingo und Poldi mitnehmen, auf den ich sehr stolz bin. Die Bilder sind wirklich einzigartig und zeigen: Manchmal liegt das Schöne auch in den außergewöhnlichen Verbindungen im Leben.
Fazit
Für mich war die LitBlog Convention ein voller Erfolg: Ich konnte viel Input mit nach Hause nehmen, habe eine Menge netter Leute kennengelernt, gut gegessen und bin jetzt erst mal wieder mit jeder Menge Lesestoff versorgt. Bin ich nächstes Jahr beim Ticketverkauf wieder schnell genug, bin ich sowas von dabei! Vielen Dank an die Verlage, die Vortragenden und alle anderen Helfer für dieses tolle Event. Für mich geht’s jetzt erst mal auf die Couch – mal sehen, welches Buch aus meiner Goodie Bag zuerst gelesen wird. Sollte euch eines der Bücher besonders gut gefallen, hinterlasst mir gerne einen Kommentar unter dem YouTube-Goodie-Unpacking-Video, ich freue mich darüber.
Habt noch einen schönen Sonntag!