„Früher“ war ich ganz schlimm. Ich bildete mir ein, immer die neueste Mode haben zu müssen. Man konnte sich sicher sein: Das, was aktuell Trend war, befand sich auf jeden Fall in irgendeiner Form in meinem Kleiderschrank. Hat mich das glücklich gemacht? Ganz und gar nicht. Hat es dazu geführt, dass ich mich in irgendeiner Form einer Gruppe von Menschen zugehörig fühlte? Nein. Das einzige Ergebnis war: Ich war sauer auf mich selbst. Ich habe unzählige Teile gekauft, die ich einfach nicht brauchte. Ich hatte weder Platz für all die Klamotten noch die Möglichkeit, sie alle regelmäßig zu tragen.
Bei meinem Umzug vor knapp zwei Jahren habe ich dann beschlossen, mich von all den Dingen zu trennen, die mir nicht am Herzen lagen, die ich schlichtweg nicht brauchte. Und siehe da: Mein Kleiderschrank war viel aufgeräumter und es fiel mir absolut nicht schwer, mich von den Teilen zu trennen. Es war vielmehr eine Last, die von mir gefallen ist. Zugegeben, ich habe vermutlich immer noch weit mehr Klamotten als so manch anderer, aber ich bin mir jetzt wenigstens sicher, dass ich all die Teile auch regelmäßig anziehe. Es macht mir Spaß, sie auf verschiedene Art und Weise zu kombinieren. Es geht nicht mehr darum, sie zu tragen, weil sie gerade modern sind, sondern vielmehr darum, wie ich mit ein- und demselben Teil unterschiedliche Looks kreieren kann, die zu mir passen.
Kleid oder Rock und Stiefel: genau mein Ding!
Für meinen heutigen Look habe ich also Teile herausgekramt, die sich zum Teil schon seit Jahren in meinem Kleiderschrank befinden. Das einzige neuere Teil ist meine mondförmige Halskette. Die Boots stammen aus meinem ersten Jahr an der Uni: Sie waren das erste, teure Paar, das ich mir damals von meinem eigenen Gehalt gekauft habe. Sie sind sehr, sehr rutschig, weswegen ich bei Regenwetter wirklich ungemein aufpassen muss, nicht hinzufallen, aber: Sie haben eine ganz besondere Bedeutung für mich, sind mit einer Geschichte verknüpft. Gerade dieser emotionale Wert ist es, weswegen ich mich niemals von ihnen trennen könnte. Kombiniert habe ich sie mit meinem schwarzen Statement-Gürtel und Jeansrock, der zu meinen absoluten Basics zählt. Eine schwarze, blickdichte Strumpfhose dazu und meine wirklich steinalte weiße Bluse: Beides Teile, die ebenfalls niemals aus der Mode kommen. Highlight des Outfits ist mein Camel-Mantel von Zara. Er sitzt perfekt, ist verhältnismäßig figurbetont und wertet jedes Outfit auf.
Accessoires machen den Unterschied
Neben dem Gürtel und der Halskette ist es definitiv die Uhr, die den Look für mich stimmig komplettiert. Die Holzelemente und die außergewöhnliche, gelbe Farbe waren die Faktoren, die dazu geführt haben, dass ich sie damals ausgesucht habe. Sie passt nicht zu jedem Look/allen Farben, aber da ich ohnehin fast ausschließlich Weiß, Schwarz, Grau und Braun trage, ist es für mich kein Problem.
Wie gefällt euch der Look und wie steht ihr der Thematik: „Immer neue Klamotten passend zu den aktuellen Trends“? Zusammengefasst finde ich, dass Klamotten als rein materielle Objekte keine große Bedeutung haben. Für mich gilt: Alles, das für mich keinen emotionalen Wert hat und mich nicht widerspiegelt, wird entweder gnadenlos aussortiert oder im besten Fall gar nicht gekauft. So fahre ich ganz gut.
Fühlt euch gedrückt!