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Rote Dächer, Rollerlärm, Pastageruch, herzliche Menschen, einzigartige Architektur und Kunst: Das ist Florenz. Auch dieses Jahr musste meine Italien-Sehnsucht gestillt werden. All die positiven Erlebnisse und Gefühle, die mit meinem Venedig Urlaub von letztem Jahr verbunden waren, suchte ich dieses Mal in der toskanischen Hauptstadt. Ob ich gefunden habe, wonach ich suchte? Erfahrt es selbst.
Florenz Vorbereitungen: Gute Planung ist alles, vor allem beim Transport
Bei der Planung der Reise fiel mir eines besonders auf: Ganz so einfach wie bei den Städtetrips, die ich bisher unternommen habe, sollte es nicht sein. Das fing bereits bei der Buchung des Flugs an. Es war unmöglich, einen Direktflug von Düsseldorf oder Köln nach Florenz zu bekommen. Die einzige Möglichkeit war, von Frankfurt aus zu fliegen, was für uns logischerweise mit ICE-Fahrten verbunden war. Wir entschieden uns trotz alledem für diese Variante, bei der wir allein wegen der Extra-Tickets nicht ganz so günstig wegkamen wie sonst. Hinterher fiel mir bei genauerer Recherche auf, dass generell nicht allzu viele Füge zum Aeroporto di Firenze-Peretola angeboten werden, was nicht zuletzt an der kleinen Größe des Flughafens liegt. Berichte über unzählige Flugverspätungen aufgrund starken Winds in Florenz stimmten mich dann doch etwas nachdenklich und ich überlegte, ob es nicht besser gewesen wäre, nach Pisa zu fliegen. Hierzu wird auf einigen Websites geraten, schließlich dauert es vom Hauptbahnhof in Pisa mit dem Zug nur etwa eine Stunde, bis man Florenz erreicht. Mit derselben Fahrtdauer müsst ihr auch rechnen, wenn ihr ein Mietauto nutzt.
Wir gingen das Risiko ein, buchten unsere ICE Tickets – vor allem das für den Rückweg – mit ausreichend zeitlichem Puffer und flogen mit Air Dolomiti direkt nach Florenz. Während wir auf dem Hinweg nur etwa 15 Minuten verspätet abhoben, hatten wir auf dem Rückweg einen Verzug von knapp zwei Stunden. Den Gesprächen anderer Passagiere nach zu urteilen, sei das keine Seltenheit. Gerade deshalb würde ich euch empfehlen, den Weg über Pisa zu wählen – das werden wir das nächste Mal mit Sicherheit auch tun.
Vor Ort ist der Transport in das Zentrum von Florenz ein Kinderspiel: Sobald man aus dem kleinen Flughafen hinaustritt, wird man via Wegweiser zum sogenannten „Volainbus“ geleitet, der alle 30 Minuten zum Hauptbahnhof von Florenz fährt. Eine einfache Fahrt kostet 6 Euro, wenn ihr direkt ein Ticket für hin und zurück kauft, müsst ihr hingegen nur 10 Euro zahlen. Wichtig dabei ist jedoch: Um ein Roundtrip Ticket zu erhalten, müsst ihr euer Fahrtticket an einem Schalter im Flughafen oder vorab online kaufen, der Busfahrer stellt diese nicht aus. Wir wussten das nicht, sodass wir beim Busfahrer lediglich Einzeltickets lösen konnten, aber sei’s drum! Geiz im Urlaub ist für uns auch einfach fehl am Platz.
Unterkunft in Florenz: Airbnb it is!
Vom Hauptbahnhof aus mussten wir noch etwa 20 Minuten zu unserem Airbnb Apartment laufen, das direkt an der bekannten Ponte Vecchio gelegen war. Die Lage war ein Traum: Alle Sehenswürdigkeiten waren zu Fuß binnen weniger Minuten zu erreichen, ein Supermarkt war direkt gegenüber unserer Wohnung und unter uns befand sich ein Café, das sich bald zu einem Stammplatz für uns entwickeln sollte. Unser Host, Riccardo, war sehr hilfsbereit und gab uns vor allem viele gute Tipps für echtes, florentinisches Essen. Auf einer Karte zeichnete er uns außerdem die Hotspots Florenz’ ein und wies dabei vor allem auf Geheimtipps hin, die wir gerne wahrnahmen. Die Wohnung selbst war geräumig, verfügte über eine tolle Ausstattung und ließ uns vor allem nachts am typischen, temperamentvollen, manchmal auch lauten, italienischen Leben teilnehmen: Roller und sich lautstark unterhaltende Italiener sind mehr als gut zu hören, vor allem dann, wenn man einen leichten Schlaf hat. Doch die Hellhörigkeit der Wohnung war auf jeden Fall das einzige Manko (wenn man davon überhaupt sprechen kann) und man gewöhnte sich recht schnell daran.
Sehenswürdigkeiten in Florenz: Was muss ich unbedingt sehen?
Die toskanische Hauptstadt ist vor allem für alle Geschichts- und Kulturinteressierten die ideale Wahl. Die Vielzahl an Museen kann gar nicht innerhalb weniger Tage besucht werden. Wer also so viel wie möglich sehen möchte, sollte meiner Einschätzung nach mindestens eine Woche für seinen Aufenthalt einplanen. Wir beschränkten unsere Museumsbesuche auf die Uffizien und die Galleria dell’Academia: Leonardo da Vincis Werke sowie die bekannte David Statue von Michelangelo waren für uns absolut ausreichend.
Hier sei auch erwähnt, dass die Museumsbesuche keine reine Interessens-, sondern auch eine Kostenfrage sind. Die Eintritte sind teuer. Sehr teuer. Für die Uffizien bezahlten wir 20 Euro, für die Galleria dell’Academia 12 Euro. Wie bei allen Städtetrips habe ich auch hier vorab online nachgeschaut, ob wir bei einem Ticketkauf im Voraus günstiger wegkommen könnten. Das traf zwar auf meine bisherigen Städtetrips zu, sollte aber nicht für Florenz gelten: Die Onlineseiten, auf denen Tickets erworben werden konnten, sahen zum Teil etwas zwielichtig aus und ich hatte Bedenken, ob die Eintrittskarten, die meist von Drittanbietern angeboten wurden, auch wirklich akzeptiert werden würden. Aus diesem Grund entschieden wir uns, entgegen meines bisherigen Vorgehens, dafür, die Tickets vor Ort zu kaufen. Das war auch eine gute Entscheidung, schließlich wurden wir schon in der Warteschlange vor den Uffizien mittels Plakaten darauf aufmerksam gemacht, dass für die teils erhöhten Preise von Drittanbietern keine Haftung übernommen wird. Was uns nichtsdestotrotz negativ auffiel, waren die Schilder vor dem Eingang der Uffizien, die von einem Eintrittspreis von 12 Euro sprachen, während es an der Kasse dann plötzlich 20 Euro waren. Aufgrund unserer Vorab-Recherche hatten wir zwar mit dem Preis gerechnet, es wäre trotzdem schön zu wissen gewesen, worauf man sich genau einlässt. Aber das nur als kleiner Tipp am Rande.
Die Uffizien selbst waren wirklich riesig: Wir verbrachten insgesamt drei Stunden in dem weitläufigen Gebäude, das von Kunst nur so strotzte. Was ursprünglich Ministerien und Ämtern diente, beherbergt heute weltbekannte Kunstwerke wie beispielsweise „Die Geburt der Venus“ von Sandro Botticelli oder „Die Verkündung“ von Leonardo da Vinci. Mein Freund und ich sind keine Kunstfanatiker und kennen uns dementsprechend wenig in dem Bereich aus, trotzdem waren wir von den Skulpturen und Gemälden begeistert und können einen Besuch uneingeschränkt empfehlen.
Noch mehr angetan, wenn es auch viel kleiner war, waren wir jedoch von der Galleria dell’Academia, was vor allem an der David Statue lag. Bei weltbekannten Kunstwerken bin ich normalerweise immer etwas skeptisch, weil ich oftmals das Besondere/den Wert nicht nachvollziehen kann. Vielleicht fehlt es mir aber auch einfach am Auge für Kunst, ich weiß es nicht. Als wir aber vor der 5,17 Meter hohen Figur standen, die zwischen 1501 und 1504 in Florenz aus einem einzigen Marmorblock entstanden ist, waren wir sprachlos. Der David strahlt tatsächlich eine Aura aus, die seinesgleichen sucht und unmöglich auf Fotos und erst recht nicht in Form eines Textes dargestellt werden kann. Ich kann nur sagen: Seht sie euch an, es lohnt sich!
Was bei einem Besuch von Florenz ebenfalls nicht fehlen sollte, ist ein Spaziergang durch den einen oder anderen Garten. Der bekannteste in der Stadt dürfte der Giardino Boboli sein, auf den wir aber zugunsten des Giardino Bardini verzichtet haben. Letzterer wurde uns von unserem Host empfohlen und gilt mehr oder weniger als kleiner Geheimtipp in Florenz. Das Ticket kostet 10 Euro, beinhaltet aber auch den Eintritt in den Boboli Garten, sofern man genügend Zeit für beide hat. Abgesehen von der wunderschönen Anlage ist es vor allem der Ausblick, der den Garten so besonders macht. Man kann ganz Florenz überblicken und trifft während des Spaziergangs – zumindest während unserer Reisezeit – auf so gut wie keine anderen Menschen.
Zu den Must-Sees in Florenz zählt selbstverständlich auch die Kathedrale Santa Maria del Fiore. Der Eintritt ist kostenlos, sofern ihr lediglich einen kleinen Eindruck vom Inneren der Kirche erhalten möchtet. Solltet ihr in die Krypta oder auf die Kuppel wollen (Letzteres fiel für mich aufgrund meiner Höhenangst ohnehin schon weg), müsst ihr Tickets kaufen, was am besten vorab online geschehen sollte. Vor allem die Verzierungen der Kuppel waren absolut einzigartig, weswegen sich für uns der Besuch sehr gelohnt hat. Die Wartezeit von etwa 20 Minuten hielt sich auch in Grenzen, in den Sommermonaten würde ich aber deutlich mehr Zeit einplanen.
Wenn wir schon einmal bei Kirchen sind: Unser Gastgeber empfahl uns den Besuch der Kirche San Miniato al Monte. Als wir uns auf den Weg dorthin begaben, war unklar, ob sie geöffnet haben würde, aber wir hatten Glück. Wenngleich die Kirche von innen wunderschön aussah, was vor allem auch am besonderen Lichteinfall an diesem Tag lag, war für uns der Weg dorthin das eigentliche Highlight. Es geht steil bergauf, doch man wird immer wieder mit atemberaubenden Ausblicken belohnt, sei es im Giardino delle Rose oder am bekannten Michelangelo Platz, der nicht zuletzt wegen des Imitats der David Statue als beliebtes Fotomotiv dient.
Bei wem Städtetrips mit ausgiebigen Stadtbummeln verbunden sind, der kommt in Florenz ebenfalls voll auf seine Kosten: Es gibt unzählige Läden, von bekannten Modeketten bis hin zu Designershops, die entdeckt werden wollen. Hierbei lohnt sich vor allem das Schlendern über die bekannte Ponte Vecchio, die mit kleinen Läden übersäte Brücke, von denen aus ein toller Blick auf den Fluss Arno möglich ist.
Essen in Florenz: Ein Geschmackserlebnis für die Sinne
Auf was ich mich im Rahmen der Italien-Reise am meisten freute, war ganz klar das Essen: Mein Ziel war es schon im Vorfeld, so viel Pasta wie möglich zu essen und vor allem traditionelles italienisches Essen in vollsten Zügen zu genießen. Durch eigene Recherche wurden wir auf das l’Mangiarino aufmerksam, auf dessen Speisekarte man das bekannte florentinische Steak (600 Gramm für etwa 35 Euro) und leckere Pasta findet. Die Kombi überzeugte uns, sodass ich dort Trüffelpasta und mein Freund das Steak bestellen konnte. Wir waren restlos begeistert, was auch der Grund dafür war, dass wir das Restaurant zwei Tage später nochmal besucht haben. Ich garantiere es euch: ich habe noch nie in meinem Leben so gute Pasta gegessen, ich träume heute noch davon. Das Personal ist außerdem sehr nett und zuvorkommend: Vor allem der Chef (zumindest gehe ich davon aus, dass er es ist), ein etwas älterer, gemütlicher Italiener, strahlte solch eine Ruhe, aber gleichzeitig auch unheimliches Können aus, sodass wir uns direkt gut aufgehoben fühlten.
Wer zwischendurch etwas Kleines auf die Hand möchte, sollte dem all’ Antico Vinaio einen Besuch abstatten. In einer kleinen Straße findet ihr sowohl auf der rechten als auch auf der linken Seite die kleinen Imbissläden, in denen es die wohl besten traditionellen italienischen Sandwiches für nur 5 Euro gibt. Die Menschenschlangen vor Ort sprechen für sich. Wir fanden das Essen-to-go sehr lecker, auch wenn es nicht das Highlight unserer Reise war.
Auf dem Mercato Centrale, einem Foodmarket in einer riesigen Halle, der täglich von 8 bis 0 Uhr geöffnet hat, finden Foodies wie wir alles, was ihr Herz begehrt. Von Trüffelkompositionen über Pasta, asiatisch bis hin zu leckeren Desserts könnt ihr dort so viel probieren wie ihr möchtet. Wir haben uns zwar für die klassische Spaghetti Carbonara entschieden, allerdings war diese absolut gar nicht mit den Varianten vergleichbar, die man in Deutschland für gewöhnlich findet. So lecker!
Wenn ihr weg vom typischen süßen italienischen Frühstück und Gerichte genießen möchtet, die euch an Bekanntes erinnern, empfehle ich das Le Vespe Café. Dort findet ihr sowohl deftiges Frühstück bestehend aus Eiern, Speck und Toast, aber auch fruchtige Versuchungen wie beispielsweise die Granola Bowl. Auch wer sich vegan oder vegetarisch ernährt, findet hier leckere Alternativen.
Für süße Naschereien und den besten Kaffee überhaupt empfehle ich das O’Cafe, das sich direkt unter unserem Airbnb Apartment befand. Hier findet man nahezu nur Italiener, was meiner Meinung nach durchweg für dieses Café spricht. Ich habe dort des Öfteren kleine Küchlein und Pralinen bestellt, während mein Freund das eine oder andere Sandwich probierte. Die Preise dort sind unschlagbar (wo bekommt man in Deutschland beispielsweise einen Cappuccino für 1,50 Euro und dann auch noch so einen guten?) und die Bedienung ist sehr freundlich. Ein kleiner Tipp am Rande: Auch wenn der abgegrenzte Raumteil mit dem weißen Mobiliar einen tollen Blick auf die Ponte Vecchio verspricht, würde ich dazu raten, sich im Vorraum an den länglichen Tisch oder an den Tresen zu setzen. Ihr bezahlt für das Essen und Trinken mit Ausblick nämlich mehr. Davon abgesehen bekommt ihr so mehr vom italienischen Treiben mit.
Vor allem in den Sommermonaten, aber auch an einem frühlingshaften Tag, wie es bei uns der Fall war, zu empfehlen, ist die Gelateria dei Neri. Diesen Tipp erhielten wir von unserem Gastgeber, der uns das beste Eis in ganz Florenz versprach. Ich probierte Mandarine, Fior di Latte, Frutti di Bosco und Erdbeere: Alle Sorten schmeckten so natürlich und frisch, dass ich mich wirklich reinlegen hätte können.
Wenn ihr bis hierhin gelesen habt, wisst ihr vermutlich, wie sehr wir Florenz geliebt haben. Es ist eine wirklich tolle Stadt, die Rom und anderen bekannten italienischen Städten in nichts nachsteht. Wir können aufgrund unserer Erfahrung empfehlen, im Frühling dorthin zu reisen, weil zu dieser Zeit keine Menschenmassen unterwegs waren (auch wenn man einen Unterschied zwischen Wochenende und Wochentagen durchaus gemerkt hat). Selbstverständlich muss man dann aber auch Glück mit dem Wetter haben, da es im Februar und März noch sehr kalt und regnerisch sein kann. Ich hoffe, ich konnte euch mit meinem Reisebericht ein wenig weiterhelfen. Falls ihr etwas ergänzen möchtet, tut dies gerne in den Kommentaren.
Ansonsten sage ich bis zum nächsten Mal und macht’s gut!