Wie schreibe ich eine Hausarbeit?

Hausarbeit Tipps

Hallo Leute!

Heute gibt es mal keine Mode- oder Beautytipps von mir. Vielmehr möchte ich euch einige praktische Tipps rund um das Thema „Hausarbeiten schreiben“ geben.
Als ich nach meinem Au Pair Jahr damals an die Uni kam, war selbstverständlich alles neu für mich: Vor allem die ersten beiden Semester waren eine ganz schöne Umstellung – es gab niemanden mehr, der einen an die Hand nimmt und zeigt wie es geht. Selbstorganisation lautete die Devise! Denn seien wir mal ehrlich: Den meisten Dozenten könnte es nicht mehr egal sein, wie ihr euer Studium abschließt oder ob es überhaupt dazu kommt. Und das ist auch richtig so: Schließlich sollte euch selbst daran gelegen sein, es erfolgreich zu meistern. Dann kommt die Motivation auch ganz von selbst (wenn auch manchmal erst unter Zeitdruck).

Wie ihr ja vielleicht wisst, studiere ich neben dem Arbeiten. Mit großen Schritten geht es langsam dem Ende zu und wenn ich auf die Zeit zurückblicke, wird mir bewusst, dass ich mit einem gelernt habe umzugehen: Frustration. Klar ist es ärgerlich, wenn ihr euch nicht für Prüfungen anmelden könnt, weil von Hausarbeit XY noch keine Noten eingetragen sind. Ebenso nervig sind all die Fristen, die unbedingt eingehalten werden müssen: Wehe dem, der innerhalb des entsprechenden Zeitraums nicht seine Unterlagen, Hausarbeiten – weiß der Geier was – eingereicht hat. Und nein, wir reden hier nicht von ein oder zwei Fristen. Es gibt für alles Fristen. Und was ist erst mit all den Leuten, die den letzten Kurs, der zum Abschluss des Studiums fehlt, aufgrund von Platzmangel nicht absolvieren können? Klar, wir zahlen alle gerne den Semesterbeitrag ein halbes Jahr länger und können uns nichts Besseres vorstellen als weitere sechs Monate ohne anständiges Gehalt zu verbringen.

Ich nehme mich da nicht aus: Es gab unzählige Situationen, über die ich mich aufgeregt habe und trotzdem bin ich zu einem Schluss gekommen: „Nicht verrückt machen. Im Endeffekt lässt sich alles irgendwie regeln.“ Für mich war/ ist immer wichtig, dass ich selbst alles für einen erfolgreichen, möglichst zeitnahen Abschluss tue, was in meiner Macht steht. Auf alles andere habe ich ohnehin keinen Einfluss.

Ein wichtiger Punkt im Rahmen meines Studiums ist das Schreiben von Hausarbeiten. Manchmal war es nur eine pro Semester, manchmal waren es jedoch auch drei. Den Kopf in den Sand zu stecken kommt dabei auch unter Zeitdruck nicht in Frage, vielmehr heißt es: „Augen zu und durch.“. Und mit der richtigen Strategie ist es auch gar nicht mehr so schlimm wie erwartet. Ich habe im Laufe meines Studiums einige Punkte gelernt, die ich nun beim Schreiben meiner Hausarbeiten berücksichtige. Vielleicht steht ja der/die ein oder andere noch am Anfang seines Studiums und kann mit meinen Tipps etwas anfangen. Ich kann sehr gut nachvollziehen, wenn man sich anfangs etwas überfordert fühlt, aber glaubt mir: Das kommt alles mit der Zeit und irgendwann entwickelt sich eine Art Routine.

Vorab muss ich sagen, dass die Vorgaben von Studienfach zu Studienfach natürlich sehr unterschiedlich sein können. Während die Quellen bei Zitaten in manchen Fächern direkt im Text hinter der jeweiligen Passage in Klammern angegeben werden müssen, ist bei anderen Fächern als Quellennachweis das Setzen von Fußnoten erforderlich. Aus diesem Grund möchte ich nicht genauer auf Formalia eingehen, sondern Tipps geben, die das Arbeiten an sich erleichtern sollen.

Was möchte ich mit meiner Hausarbeit zeigen?

Grundsätzlich möchtet ihr mit eurer Hausarbeit zeigen, dass ihr das wissenschaftliche Arbeiten beherrscht (dazu gehört beispielsweise auch die korrekte Zitierweise) und dass ihr euch intensiv mit eurem Thema und der dazugehörigen Literatur beschäftigt habt. Wenn ihr diesen Eindruck beim Leser erwecken könnt, ist es schon einmal ein sehr gutes Zeichen.

Wie gehe ich vor?

Die erste Frage, die man sich vermutlich vor dem Hausarbeit-Schreiben stellt, ist: „Wie fange ich überhaupt an?“. Wichtig ist, dass ihr euch erst mal ein passendes Thema aussucht. Und das ist gar nicht mal so leicht wie man vermuten mag. Klar, ihr solltet es interessant finden und euch gerne damit beschäftigen. Es gibt schließlich nichts Schlimmeres als sich jeden Tag zum Schreibtisch zu schleppen und sich mit einer Thematik auseinandersetzen zu müssen, die einem überhaupt nicht liegt. Wichtig ist jedoch auch, dass ihr eure Idee immer mit dem Dozenten absprecht. Meist sollte es natürlich in irgendeiner Form Seminarbezug haben: Wie stark dieser ausgeprägt sein muss, wird euch euer Dozent sagen.

Was meist vergessen wird, aber mindestens genauso wichtig ist: Ihr solltet genügend Literatur zu eurem gewählten Thema finden. Auch ich habe den Fehler bereits gemacht und mir ein Thema ausgesucht, das zwar wahnsinnig spannend war und auch den Vorstellungen des Dozenten entsprach, allerdings gab es kaum Literatur dazu. Das Schreiben dieser Hausarbeit gestaltete sich als wirklich mühsam. Werft also vorab einen Blick in die entsprechenden Bücher, um einschätzen zu können, ob deren Inhalt euer Thema abdeckt oder nicht.

Schritt für Schritt zur fertigen Hausarbeit

Ich selbst habe im Laufe der Semester eine Strategie entwickelt, die mir beim Schreiben von Hausarbeiten wirklich hilft. Deshalb dachte ich, ich teile diese mal mit euch.

  1. Zeitlichen Plan aufstellen: Wir kennen es doch alle – man nimmt es sich fest vor, heute etwas für die Hausarbeit zu schaffen. Aus heute wird morgen, aus morgen wird übermorgen, und schon ist eine weitere Woche um, in der man rein gar nichts gemacht hat. Um das zu vermeiden, hat es sich bei mir als hilfreich erwiesen, einen zeitlichen Plan aufzustellen. Vor allem wenn mehrere Hausarbeiten in einem Semester geschrieben werden müssen, hilft diese Methode wirklich sehr. Schaut, dass ihr alle eure Hausarbeiten zur Abgabefrist fertig geschrieben habt. Zwar gibt es sehr viele Dozenten, die kulant sind und eine Abgabe auch nach der offiziellen Frist akzeptieren, meiner Erfahrung nach ist dies aber eher kontraproduktiv – vor allem für all diejenigen, die an chronischer Aufschieberitis leiden.
    Beim Aufstellen des Plans solltet ihr aber auch stets etwas Puffer einbauen: Es kann immer einmal etwas Wichtiges dazwischenkommen oder ihr wollt spontan etwas mit Freunden unternehmen. Das sollte auch während des Hausarbeit-Schreibens immer möglich sein, ohne dass ihr direkt in Hektik verfallt.
  2. Literatur bestellen: Wenn ihr ein Thema für eure Hausarbeit gefunden habt, geht es an die Bücherbestellung. Die funktioniert spielend leicht über den Bibliothekskatalog eurer Uni. Was den Umfang der Literatur anbelangt, kommt es ganz auf eure Hausarbeit an: Wenn ich etwa 15 Seiten schreiben muss, verwende ich in der Regel fünf bis acht Bücher (und natürlich zahlreiche Internetquellen). Für eine Bachelorarbeit wäre das natürlich nicht ausreichend. Wichtig ist, dass ihr euch immer rechtzeitig um eure Literatur kümmert. Wenn es auf die Semesterferien zugeht, bestellen natürlich alle Studenten die gewünschten Bücher: Wenn es blöd läuft, müsst ihr dementsprechend vier Wochen oder länger auf eure Literatur warten.
  3. Lesen, lesen, lesen: Dann kommt es zum meiner Meinung nach aufwendigsten Teil, dem Lesen. Ich habe bisher kein einziges Buch komplett gelesen. Ich gehe in der Regel so vor, dass ich mir das Inhaltsverzeichnis durchlese und daraufhin nur die Textpassagen raussuche, die mir als wichtig erscheinen. Wenn ich diese gelesen habe und sie zu meinem Thema passen, mache ich mir ein kleines Kreuz aus Bleistift neben dem entsprechenden Punkt im Inhaltsverzeichnis.
  4. Inhaltsverzeichnis erstellen: Im Anschluss erstelle ich ein Inhaltsverzeichnis. Dazu gehört immer eine Einleitung, ein Fazit, das Literaturverzeichnis und natürlich der „Hauptteil“. Je nach Umfang der Hausarbeit sind mehr oder weniger Ober- und Unterpunkte Bestandteil des Inhaltsverzeichnisses. Daraufhin weise ich jedem Ober- und Unterpunkt eine Farbe zu. Das hört sich erst einmal komisch an, ist aber wirklich sehr hilfreich. Im Anschluss schaue ich, welche Textpassagen in meinen Büchern zu den Punkten im Inhaltsverzeichnis passen. Passt ein bestimmter Teil beispielsweise zu Punkt Eins meines Inhaltsverzeichnisses, klebe ich ein Post It in der Farbe, die ich für diesen Punkt verwendet habe, in das Buch. So gehe ich bei meiner kompletten Literatur vor. Dadurch habe ich direkt im Blick, an welcher Stelle ich den passenden Input zu einem bestimmten Punkt im Inhaltsverzeichnis finde.
  5. Schreiben: Nachdem ihr euer Deckblatt und Inhaltsverzeichnis erstellt habt, beginnt ihr mit dem Schreiben. Denkt daran, wichtige Thesen stets umzuformulieren oder als wörtliches Zitat zu markieren. Sofern diese nicht von euch selbst stammen, was in über 90 Prozent der Fall sein sollte, müsst ihr stets an den Quellennachweis denken.

Generelle Tipps zum Abschluss

Versetzt euch beim Schreiben immer in die Rolle des Lesers hinein: Schreibt ansprechend und auf interessante Art und Weise. Wichtig dabei ist außerdem, einen Fokus zu setzen. Fragt euch also stets selbst: „Was ist wirklich wichtig und was kann weggelassen werden?“

Außerdem solltet ihr stets auf einen guten sprachlichen Stil achten: Grammatik-, Interpunktionsfehler oder das Verwenden von Umgangssprache machen nie einen guten Eindruck. Hilfreich ist es immer, wenn noch eine zweite Person eure Arbeit liest.

Abwechslung ist übrigens auch immer gut: Wechselt doch zum Beispiel ein bisschen zwischen direkten und indirekten Zitaten. Ihr solltet zwar nicht allzu viele direkte Zitate verwenden – ansonsten könntet ihr ja das ganze Buch abtippen – aber das gelegentliche Variieren macht es für den Leser angenehmer zu lesen und nicht ganz so eintönig. Unter Umständen könnt ihr auch eigene Ansichten und Feststellungen einbauen – ob dies angebracht ist, kommt immer ganz auf das Hausarbeitsthema an.

Das war es auch schon mit meinen Tipps und Tricks. Ich hoffe, ich konnte euch damit ein wenig helfen. Wie gesagt: Am Anfang des Studiums ist alles noch recht neu und man braucht ein wenig Zeit, um sich einzufinden. Aber im Laufe der Zeit klappt das alles besser, glaubt mir.

Ich wünsche euch noch einen schönen Sonntag!

Eure Sybi

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